Wir pädagogische Fachkräfte erleben uns als Selbstgestaltende unserer Pädagogik.
In regelmäßigen Teamsitzungen reflektieren wir unser pädagogisches Handeln, um neue Anpassungen und Veränderungen in die Tat umzusetzen. Dabei überprüfen wir unsere Handlungsmuster, unsere Denkstrukturen, Gewohnheiten und Rituale sowie bestehende Selbstverständlichkeiten.
Regelmäßig bilden wir uns mit Referierenden zu unserer pädagogischen Arbeit fort, um unser „offenes Konzept“ am Leben zu erhalten und uns darin weiter zu entwickeln.
Gemeinsam übernehmen wir die Verantwortung für alle Kinder in unserem Haus. Wir setzen uns mit pädagogischen Themen auseinander und arbeiten ständig an der Weiterentwicklung des Konzeptes.
Dabei treten wir regelmäßig in einen fachlichen Austausch.
Wir gehen achtsam miteinander um und nutzen den Dialog, um miteinander in Resonanz zu gehen. Unsere wertschätzende Haltung ermöglicht es, jeden in seiner ganz eigenen Persönlichkeit wahrzunehmen und mit ihm in Kontakt zu treten.
Jedem Kind ist das Spielen angeboren. Bis zum Schuleintritt lernt jedes Kind im Spiel beiläufig, wie „Leben“ funktioniert. Da jedes Kind das Spiel für seine Entwicklung braucht, ist es für uns der wichtigste Aspekt, den Kindern Zeit für Lern – und Erfahrungsmöglichkeiten zu lassen. Das Spiel schärft die Sinne und begleitet die Kinder in vielen kleinen Lernschritten auf ihrem Weg. Das Kind lernt im Spiel die Sprache, schult durch Wiederholungen seine Motorik, vertieft sich konzentriert in ihm wichtigen Themen. Es geht mit anderen Kindern in soziale Interaktionen und lernt über Wahrnehmen, Beobachten, Fühlen, Bewerten und Handeln, wie es Beziehungen gestalten kann.
Im Spiel entwickelt sich das Gehirn und stellt viele neue Verknüpfungen her.
Wir geben den Kindern genug Raum, ihr eigenes Entwicklungspotential zu verwirklichen und es stetig durch Anpassung an neue Situationen zu erweitern.
Die Freiheit zu freien Entscheidungen ist die Basis der „offenen Arbeit“. Sie ermöglicht es allen, sich miteinander mit seinen eigenen Bedürfnissen und dem Sehen der Bedürfnisse der anderen zu entfalten. Dabei erkennen wir an, dass die Freiheit eines einzelnen dort endet, wo die Freiheit eines anderen beginnt.
Uns ist es sehr wichtig, dass das, was die Kinder tun, gern und mit Freude tun. Dies ist die beste Voraussetzung, aus sich heraus motiviert zu lernen. Unser Anliegen ist es, den Kindern möglichst viele wirklich freiwillige Entscheidungen zu ermöglichen.
Ganz wichtig erachten wir, dass wir den Kindern, den Eltern und dem pädagogischen Personal während des Aufenthaltes in unserer Kita ein Wohlbefinden zu ermöglichen. Wir heißen alle recht herzlich willkommen.
Durch Strukturen im Haus schaffen wir eine Vertrautheit, die gute Beziehungen und gegenseitige Anerkennung möglich macht.
Einladend gestaltete Räumlichkeiten tragen zum allgemeinen Wohlfühlen bei.
In unserer Kita ist jedes Kind mit seiner Familie herzlich willkommen. Wir erfreuen uns an der Unterschiedlichkeit und Vielfalt. Wir erkennen die Verschiedenheit als Normalität an.
Gleichzeitig hinterfragen wir die Vorstellung von einer „Normalität“.
Individualisierung in allen Facetten erleben wir als ein Prinzip der „offenen Arbeit“.
In unserer Kindertageseinrichtung haben alle die gleiche Möglichkeit, miteinander zu leben und zu lernen.
Um den Kindern viele freie Entscheidungen zu ermöglichen und sie dabei im Erleben ihrer Selbstwirksamkeit zu unterstützen, ist es notwendig, dass wir sowohl die Räume als auch das gesamte Haus komplex durchstrukturieren und alle Bereiche durchdenken. Wir bereiten mit den Kindern Räume vor, in denen sie bauen und konstruieren, kreativ gestalten, essen, plaudern, toben und sich bewegen können. Sie finden auch Möglichkeiten, um sich auszuruhen, ins Rollenspiel zu finden, Wasserspiele durchzuführen oder zu werken und zu forschen.
Dazu schaffen wir in den Räumen Räume, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder verschiedenen Alters gerecht werden.
Jeder Raum hat eine Ordnung und Struktur, die es den Kindern erleichtert, sich darin zurecht zu finden und eigene Entscheidungen zu treffen ohne jedes Mal einen Erwachsenen fragen zu müssen. Somit können die Kinder von sich aus selbst tätig werden.
Dabei achten wir, dass bei der Auswahl an Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Materialien für jeden etwas dabei sein kann.
Kinder möchten zum einen autonom sein und zum anderen mit anderen Kinder in Interaktion treten. Dazu haben sie während ihres Aufenthaltes in der Kita vielfältige Möglichkeiten.
Wir begleiten sie, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und die der anderen zu respektieren.
Die Regeln für das gute Miteinander werden gemeinsam ausgehandelt und gestaltet.
Mehrmals am Tag erleben die Kinder Kleingruppen, die dem Bedürfnis nach Verbundenheit und Zugehörigkeit Rechnung tragen. Diese Kleingruppen bilden sich meist freiwillig durch die Kinder selbst oder durch bestimmte Situationen, die sich durch die Abläufe oder die Aktivitäten ergeben.
Die Kinder können selbst entscheiden, ob sie lieber allein sein wollen oder mit und in einer Gruppe ihre Erfahrungen teilen möchten. Sie erleben die vielen sozialen Aspekte, die eine Gruppe mit sich bringt und lernen, damit umzugehen.
Da Bewegung auch als „Tor zum Lernen“ bezeichnet wird, haben die Kinder in unserer Kita ein breites Spektrum, ihrem Bedürfnis nach Bewegung nachzugehen.
Sowohl im Haus, im Garten als auch bei den verschiedenen Unternehmungen in der näheren Umgebung können die Kinder durch unterschiedliche Elemente sich im Rutschen, Balancieren, Klettern usw. üben.
Uns ist die Einbeziehung und Mitbestimmung der Kinder in die Gestaltung des Alltages sehr wichtig. Wir ermutigen die Kinder jeden Alters, die Abläufe mitzugestalten und gehen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Dies ist auch ein wertvoller Beitrag zum Wohlbefinden der Kinder bei uns.
Wir versuchen bei unseren Überlegungen ganz oft die Perspektive eines Kindes einzunehmen, um herauszufinden, wie es aus seiner Sicht sein und wirken könnte.
Über die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat werden die Eltern auch in Prozesse und Entscheidungen einbezogen und können an der Gestaltung des Miteinanders mitwirken. Eine weitere Gelegenheit, um mit Eltern in Austausch zu treten, sind u.a. die Tür – und Angelgespräche oder die Elterngespräche, die wir im Monat des Geburtstages eines jeden Kindes anbieten.
Aus dem Spiel und den damit verbundenen Interessen der Kinder ergeben sich durch unsere Beobachtungen wertvolle Möglichkeiten, tiefer in bestimmte Themen mit den Kindern einzusteigen und sie auf ihrem Weg nach Wissen und Verstehen in ihrem Tun zu begleiten. Ein wichtiges Instrument hierfür ist das Stellen von Fragen, um die Neugier am Thema zu wecken und auf den Weg zu bringen.
Die Projekte können sich durch das ganze Haus ziehen und alle Bereiche mit den unterschiedlichen Kompetenzen nutzen.
Diese vielen Prozesse, die die Kinder im Laufe ihrer Kita – Zeit bei uns durchlaufen, halten wir im Portfolio als Dokumentation der Entwicklungsschritte fest.
Ausgerüstet mit einer Brotzeit und Getränken aus dem Schlemmerstüble haben die Kinder täglich die Möglichkeit, sich für das Spielen, Entdecken, Forschen und Schaffen in der Außengruppe zu entscheiden. Mit im Gepäck sind dabei u.a. Lupengläser, Bücher und Untensilien, die bei der jeweiligen Unternehmung benötigt werden. Für die Ziele, die sich weiter weg befinden, wie z.B. der Bauernhof oder das Spielparadies mit Spielscheune bei Martina fahren wir mit den Kindern in PKWs dorthin. Ganz oft laufen wir mit den Kindern in den nahegelegenen Wald, zu den Wiesen und den Spielplätzen. Sehr beliebt sind die Ausflüge, wenn wir die Kinder zu Hause bei ihren Tieren besuchen.
Die Außengruppe findet das ganze Jahr bei fast jedem Wetter statt.
Unser Schlemmerstüble ist das Herzstück des Hauses, in dem sich die Kinder zum gemütlichen Einnehmen ihrer Mahlzeiten treffen und sich in angenehmer Atmosphäre miteinander unterhalten können.
Sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen werden als Buffet angeboten, von dem sich die Kinder selbständig nach Herzenslust und Geschmack die Zutaten für ihre Mahlzeit zusammenstellen können.
Es ist auch der Raum, in dem die Kinder ihre Fähigkeiten beim Kochen und Backen sowie im Umgang mit den Küchengeräten erweitern können. Sie können auch beim Vorbereiten des Frühstücks und des Mittagessens in verschiedener Weise helfen. Wir unterstützen die Kinder dabei, ihre Ideen umzusetzen.
Die Zutaten für das Frühstück und das Mittagessen beziehen wir von der Sonnenalp. Das Brot, die Brezen und Semmeln kommen von der Vollwertbäckerei „Kornblume“. Obst und Gemüse werden einmal in der Woche durch das „Schulobstprogramm“ über die Firma „Frischeservice Häusler“ geliefert.